Update

: Nichts ist teurer als die Tatenlosigkeit

von Susanne Biedenkopf
22.11.2022 | 04:49 Uhr
Wenn Deutschland klimaneutral werden will, kostet das fünf Billionen Euro. Eine immense Summe, die sich aber schnell rechnen könnte.

Guten Morgen,

die Delegationen der Weltklimakonferenz COP27 dürften inzwischen wieder in ihren Heimatländern eingetroffen sein. Und während die Enttäuschung über die ambitionslosen Ergebnisse des Abschlussdokuments noch nachhallt, stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) heute das neue KfW-Klimabarometer vor. Es beleuchtet das bisherige Investitionsverhalten aller deutschen Unternehmen - vom Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten bis zum Großunternehmen - auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Rund 11.000 Unternehmen wurden dazu in den ersten Monaten dieses Jahres befragt. Nach Angaben von KfW Research sind allein in Deutschland fünf Billionen Euro erforderlich, damit das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht wird. Das sind jährlich 190 Milliarden Euro oder, um es mit der krachenden Maßeinheit der Regierung zu sagen: ein ausgewachsener Dauer-Wumms.
Die Transformation kann nur gelingen, wenn in allen Wirtschaftssektoren investiert wird - wobei die größte Last im Unternehmenssektor liegt, auf den allein 120 Milliarden jährlich entfallen. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahlen, die Fritzi Köhler-Geib, die KfW Chefökonomin, heute in Frankfurt präsentiert, reichlich Luft nach oben lassen. Das Klimabarometer liefert zudem auch Fakten zur strategischen Bedeutung von Klimaneutralität in den Unternehmen. Frühere KfW-Studien bewerten die Umsetzung der Klimaziele als "herausfordernd, aber machbar", wenn zum Beispiel umweltschädliche Subventionen konsequent abgebaut und umgelenkt und regulatorische Rahmenbedingungen verbessert werden.
Ansatzpunkte gibt es also genug. Und nichts ist teurer als Tatenlosigkeit, dass haben spätestes die verheerenden Schäden durch die Wetterextreme der letzten Jahre deutlich gemacht.
Ich wünsche Ihnen einen tatkräftigen Tag

Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Stromnetz bleibt auf Monate labil: Das durch russische Raketentreffer schwer beschädigte Stromnetz der Ukraine dürfte auf Monate hinaus äußerst störanfällig bleiben. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, das Land habe am Montag nicht nur mit geplanten Abschaltungen, sondern auch mit plötzlichen Stromausfällen zu kämpfen gehabt.
Heftige Gefechte im Donbass: Zu den Kämpfen im Donbass teilte der ukrainische Generalstab mit, Russland konzentriere seine Angriffe auf die Städte Awdijiwka und Bachmut im Gebiet Donezk. An anderen Orten sprach der Generalstab von einer "aktiven Verteidigung" der russischen Truppen - dort greifen also offenbar die Ukrainer an.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Haushaltswoche im Bundestag beginnt: Es geht um die Verabschiedung des Etats für das kommende Jahr. Bevor am Freitag über den Bundeshaushalt 2023 abgestimmt wird, wird drei Tage lang über die Etats der einzelnen Ressorts debattiert.
Mögliche Entscheidung zum Bundeswehreinsatz in Mali: Angekündigt ist ein Spitzentreffen, an dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) teilnehmen sollen.
EU-Parlament stimmt über Frauenquoten in Aufsichtsräten ab: Börsennotierte Unternehmen in der Europäischen Union sollen in spätestens vier Jahren Frauenquoten in ihren Führungsgremien umsetzen. Demnach sollen bis Mitte 2026 mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsmandate von Frauen besetzt sein.
Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

Fußball-WM in Katar

Was steht heute bei der WM an: Messi startet seine letzte WM-Mission, Weltmeister Frankreich greift ins Turnier ein.
Ergebnisse, Spielplan und Hintergründe gibt es gebündelt auch auf unserer Themenseite zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022.

Gesagt

Diese WM ist eine Farce und das weiß jeder.
Christoph Kramer, WM-Beobachter für das ZDF
Bundesligaprofi und Weltmeister von 2014, Christoph Kramer, ließ im sportstudio kein gutes Haar an der FIFA. Mit der Eskalation um die "One Love"-Kapitänsbinde der europäischen WM-Kapitäne habe der Weltverband "ein ganz schlechtes Zeichen" gesetzt. "Die FIFA hat total verloren", so Kramer weiter, der sich am im Anschluss an das 6:2 von England gegen den Iran im ZDF-Studio in Rage redete:

"One Love"-Binden-Debatte im sportstudio: Fußball-Weltmeister Christoph Kramer kritisiert die FIFA scharf, warnt aber davor, den Spielern moralische Vorwürfe zu machen.

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Die Nachrichten im Video

Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

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