: Baerbock: Wollen Zivilisten in Gaza helfen

19.10.2023 | 19:51 Uhr
Außenministerin Baerbock ist zu Gesprächen nach Jordanien, Israel und in den Libanon gereist. Sie kündigte 50 Millionen Euro Hilfe für Palästinenser an und Einsatz für die Geiseln.
Außenministerin Baerbock vor neuen Krisengesprächen in Jordanien, Israel und in den Libanon. Quelle: dpa
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen Hilfe für die Palästinenser angekündigt. Deutschland verstärkt seine Unterstützung für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einer humanitären Soforthilfe in Höhe von 50 Millionen Euro.
Mit dem Geld sollten internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und vor allem das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) unterstützt werden, kündigte Baerbock am Donnerstagabend bei einem Auftritt mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Jordaniens Hauptstadt Amman an.

Leid der Zivilbevölkerung in Gaza

Mit dem Geld sollten "die Palästinenserinnen und Palästinenser, die auch Opfer dieses terroristischen Angriffs der Hamas geworden sind", unterstützt werden, sagte Baerbock.

Wann öffnet Ägypten die Grenze nach Gaza für Hilfslieferungen? ZDF-Reporterin Golineh Atai berichtet aus Kairo.

20.10.2023 | 02:43 min
Bereits vor ihrem Abflug zu einer neuen Runde von Krisengesprächen nach Jordanien, Israel und in den Libanon hatte sie erklärt, die Zivilbevölkerung in Gaza leide enorm. Baerbock betonte:
Der Kampf gilt der Hamas, nicht der palästinensischen Zivilbevölkerung.
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin

Baerbock erhofft Freilassung der Hamas-Geiseln

Zugleich versicherte sie Israel die "unverbrüchliche Solidarität" der Bundesregierung. Sie wolle die Reise nutzen, sich für die Freilassung der Hamas-Geiseln einzusetzen, unter denen Deutsche sind.

Der deutsche Verteidigungsminister und die deutsche Außenministerin sind aktuell in diplomatischer Mission im Nahen Osten unterwegs. Michael Bewerunge berichtet aus Tel Aviv.

19.10.2023 | 01:02 min
Um die Unterstützung für die Zivilbevölkerung in Gaza zu koordinieren, habe sie eine Sondergesandte für Fragen der humanitären Hilfe im Nahen Osten ernannt, teilte Baerbock mit. Deutschland stehe bereit, umfassend Hilfe zu leisten. Man arbeite zugleich intensiv daran, dass deutsche Staatsbürger so rasch wie möglich aus Gaza ausreisen könnten.
Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass sich eine niedrige dreistellige Zahl an Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft im abgeriegelten Gazastreifen aufhält.
Ich werde diese Reise nutzen, um mit all denen, die über Kanäle zur Hamas verfügen, darüber zu sprechen, wie die Geiseln freigelassen werden können und weitere Kontakte herstellen.
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin
Im Rahmen des Krisenstabs der Bundesregierung im Auswärtigen Amt habe man einen Sonderkrisenstab Geiseln eingerichtet. Dieser arbeite rund um die Uhr an der Freilassung der deutschen Geiseln und koordiniere die beteiligten Ressorts und Behörden. Bisher hat die Bundesregierung keinen direkten Kontakt zu den Geiseln.
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"Terroristisches Kalkül": Israels Annäherung mit Nachbarländern gefährden

Die Bundesaußenministerin trift in Amman auch ihren jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi zu einem Gespräch. Am Freitag wollte sie nach Israel und anschließend in den Libanon reisen. Baerbock betonte das Recht Israels, sich gegen den Hamas-Terror zu verteidigen - "in dem Rahmen, den das Völkerrecht für solche Ausnahmesituationen vorgibt".
"Schon viel zu viele Frauen, Männer und Kinder sind gestorben", kritisierte Baerbock.
Mir ist daher wichtig, den Palästinenserinnen und Palästinensern deutlich zu machen, dass wir auch ihr Leid sehen. Auch deswegen reise ich in die Region.
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin
Der Terror ziele auch darauf, die bisherigen Annäherungsschritte zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn in Gefahr zu bringen und die arabischen Länder vom globalen Norden zu trennen. "Dieses terroristische Kalkül darf nicht aufgehen", warnte die Ministerin.
Quelle: dpa

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