: 83 Milliarden Euro für Energiepreisbremsen

07.11.2022 | 04:41 Uhr
Für das kommende Jahr plant Finanzminister Lindner 83 Milliarden Euro für die Energiepreisbremsen ein. Dabei sollen die insgesamt geplanten 200 Milliarden bis 2024 ausreichen.
Finanzminister Christian Lindner rechnet für das kommende Jahr mit Kosten von rund 83 Milliarden Euro für die geplanten Preisbremsen für Strom und Gas. Das geht aus dem Wirtschaftsplan für das 200-Milliarden-Sondervermögen hervor, der den Nachrichtenagenturen dpa und Reuters zusammen mit dem überarbeiteten Haushaltsentwurf für 2023 vorliegt.
Die 200 Milliarden Euro zur Abfederung der hohen Energiepreise sollen bis 2024 ausreichen, mehr als die Hälfte davon verplant der Finanzminister allerdings bereits für das kommende Jahr. Davon dienen rund 15 Milliarden Euro für die Beteiligung an dem angeschlagenen Versorger Uniper.

153 Millionen Euro mehr für Integrationskurse

Mit dem Entwurf schlägt der FDP-Politiker dem Bundestag auch vor, rund 153 Millionen Euro mehr als geplant für Integrationskurse für ukrainische Flüchtlinge auszugeben. Außerdem sind rund 140 Millionen Euro mehr für die Rohölversorgung der für Nordostdeutschland wichtigen Raffinerie PCK Schwedt vorgesehen.
Auch zahlreiche bereits beschlossene Entlastungsmaßnahmen wie der Heizkostenzuschuss und die Wohngeldreform mit Mehrkosten von alleine 2,2 Milliarden Euro tauchen auf. Die Entscheidung, den CO2-Preis im kommenden Jahr nicht ansteigen zu lassen, kostet den Bund laut Entwurf zudem rund 2 Milliarden Euro.

Wie weit kann der Bund den Ländern finanziell noch entgegenkommen? Heute Thema beim Bund-Länder-Treffen in Berlin. Offenbar ist die Regierung bereit, mit weiteren Milliarden zu unterstützen.

02.11.2022 | 03:37 min

Mehr Kredite erlaubt

Wie viele Schulden Lindner im kommenden Jahr trotz Schuldenbremse aufnehmen darf und will, geht aus der Vorlage nicht hervor. Es ist jedoch absehbar, dass wegen der schlechten Konjunkturerwartung mehr Kredite erlaubt sind als bisher gedacht.
Im Gegenzug muss Lindner aber auch mit mehr Ausgaben rechnen. Allein Zinszahlungen für alte Kredite dürften sich dem Finanzminister zufolge auf 38 Milliarden Euro summieren.
Quelle: dpa, Reuters

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