: Die richtige Pflege der Amaryllis

von Alice Schirasi
19.11.2023 | 17:02 Uhr
Die Amaryllis ist eine beliebte Pflanze zur Weihnachtszeit. Oft wird sie nach der Blüte weggeworfen, dabei kann sie mit der richtigen Pflege im nächsten Winter neu austreiben.

Pflanzenexperte Elmar Mai gibt Tipps, wie man Weihnachtsblüher wie Amaryllis und Weihnachtssterne richtig pflegt.

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Im Handel wird Amaryllis oft als Zwiebel angeboten. Grundsätzlich könnte man denken: Je größer die Zwiebel, umso besser die Qualität. Aber die Zwiebelgröße ist sortenspezifisch unterschiedlich. Man kann also nicht Zwiebeln verschiedener Sorten vergleichen.
Vielmehr ist der Preis der Zwiebeln ein Qualitätsmerkmal. Je höher der Preis, umso besser die Qualität. Man kann durchaus zwischen 18 Euro und 20 Euro ausgeben.

Amaryllis: Der beliebte Ritterstern

Die echte Amaryllis (Belladonnalilie) kommt aus Südafrika. Alle anderen Pflanzen, die wir ebenfalls Amaryllis nennen, heißen eigentlich Hippeastrum (Ritterstern). Beide Pflanzen ähneln sich im Aussehen und gehören zur selben Familie, den Amaryllis-Gewächsen.

Allerdings blüht die echte Amarylllis in der Weihnachtszeit gar nicht, während der Ritterstern (Hippeastrum) für eine prächtige Blütenpracht im Winter sorgt. Er kommt aus dem subtropischen und tropischen Südamerika und blüht in den Monaten, in denen auf der Südhalbkugel Sommer oder Herbst ist, bei uns aber Winter oder Frühjahr. Diese jahreszeitlichen Unterschiede haben sich Züchter zu eigen gemacht und verschiedene Arten so gekreuzt, dass man mit ihnen die Blütezeit fast auf ein halbes Jahr strecken kann. In Südamerika gibt es rund 100 Arten.

Dreijährige Zwiebeln bei Amaryllis zu empfehlen

Da in den Zwiebeln die Kraft der vorherigen Kulturjahre als gespeicherte Energie steckt, sind dreijährige Zwiebeln zu empfehlen. Diese "Superknollen" können bis zu drei Blütenstiele hintereinander treiben. Man sollte darauf achten, dass genügend Wurzelanlagen vorhanden sind und die Zwiebel nicht "nackt" geschnitten wurde.

Der Weg zur Blüte

Soll die Amaryllis zur Adventszeit blühen, ist November der beste Pflanzzeitpunkt. Drei Stunden vor der Pflanzung wird die Zwiebel in lauwarmes Wasser gelegt. Dann quellen die Wurzeln. Diese keinesfalls knicken oder anderweitig beschädigen. Abgestorbene Wurzeln unbedingt entfernen.
Für die Pflanzung wird eine durchlässige humose Erde, also eine hochwertige Zimmerpflanzenerde, benötigt. Die Hälfte der Zwiebel sollte aus der Erde herausschauen, denn sie ist sehr feuchtigkeitsempfindlich und fault schnell. Eine Schicht Drainage aus Blähton unten im Pflanztopf hilft ebenfalls, Staunässe und damit Fäulnis zu verhindern.
Die Zwiebel bei der Pflanzung nur angießen. Erst wenn die Blütenschäfte hochschießen oder die Blätter treiben, sollte man stärker gießen. Nach fünf bis sieben Wochen - je nach Sorte - blüht die Pflanze.

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Pflege und Standort: So geht es der Amaryllis gut

Solange die Amaryllis blüht, ist wenig Pflege notwendig. Sie zieht sich alles, was sie braucht, aus der Zwiebel heraus. Nur welke Blüten entfernen, die Blätter an der Pflanze belassen. Mit dem Erscheinen der Blätter kann etwas stärker gegossen werden. Und wenn die Blätter deutlich wachsen, ist die Zeit für viel Dünger gekommen. Denn Amaryllis sind Starkzehrer. Hier gilt ausnahmsweise: Viel hilft viel.
Damit die Amaryllis im Winter blüht, sollte sie warm und hell (keine direkte Sonneneinstrahlung) stehen, zum Beispiel auf der Heizung. Blüht die Pflanze, sollte sie allerdings wieder kühler stehen. Dann hält die Blüte länger.

Zu nass tut nicht gut

Eine typische Amaryllis-Krankheit ist der "Rote Brenner". Der Pilz hat leichtes Spiel, wenn die Pflanze zu nass steht. Deshalb sollte sie gut dosiert bewässert werden. Zudem sollte die Pflanze an einem wärmeren Standort stehen. Niedrige Temperaturen hemmen das Pilz-Wachstum, aber leider auch das Wachstum der Pflanzen.

Ruhezeit für die Amaryllis im Spätsommer

Im Sommer kann die Pflanze ab den Eisheiligen nach draußen an einen halbschattigen warmen Platz auf die Terrasse oder auf dem Balkon gestellt werden. Die Amaryllis sollte, da sie ein tropisches Gewächs ist, nie kälter als zehn Grad Celsius stehen und vor Schnecken geschützt werden. Zudem sollte sie in der Wachstumsphase bis Ende August weiterhin regelmäßig gedüngt und gegossen werden.

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Ab September bis Oktober benötigt die Pflanze Ruhezeit. Den Topf am besten in einen dunklen und trockenen Keller stellen und das Laub absterben lassen oder noch besser abschneiden. Innerhalb dieser Ruhezeit findet die Blütenbildung statt - ohne Ruhezeit gibt es also keine Blüte. Damit wird die Trockenzeit Südamerikas simuliert. Danach kann die Amaryllis umgetopft und warm gestellt werden.

Amaryllis in Wachs

In der Vorweihnachtszeit werden Amaryllis als beliebtes Deko-Objekt häufig in Wachs angeboten. Man muss sie weder gießen noch umtopfen. Sie treiben nach kurzer Zeit von selbst aus. Da die Pflanze aber im Wachsmantel kein Wasser aufnehmen kann, geht sie nach der Blüte ein. Eine Amaryllis ohne Wachs kann bei richtiger Pflege hingegen über mehrere Jahre hinweg immer wieder neu austreiben und Blüten tragen.

Amaryllis als Schnittblume

Unter dem Namen Amaryllis wird der Ritterstern gerne auch als Schnittblume verkauft. Tipp hier: Das Wasser täglich wechseln und den Stiel anschneiden. Damit er nicht aufweicht, sollte möglichst wenig Wasser in der Vase sein.

Vorsicht: Der Blütenstaub der Pflanze kann Flecken verursachen. Wer das vermeiden will, sollte den Stempel entfernen. Danach gut die Hände waschen! Die Amaryllis ist giftig.

Alice Schirasi ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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