: Frühlingsküche in der Bärlauch-Saison

von Armin Roßmeier
07.04.2024 | 07:34 Uhr
Die Bärlauch-Saison hat begonnen! So erkennen Sie das Heilkraut, machen es länger haltbar und setzen die heilende Wirkung von Bärlauch gekonnt in der Frühlingsküche ein.

Bärlauch, auch als wilder Knoblauch bekannt, kommt in ganz Europa vor und findet sich von April bis Mai in fast jeder Küche wieder – bei Armin Roßmeier in Form einer Suppe und einer Sauce.

26.03.2024 | 10:42 min
Bereits in der Steinzeit wurde Bärlauch als Heilpflanze kultiviert. Niemand konnte damals erahnen, dass aus dem Heilkraut eines Tages der Shootingstar der überwiegend europäischen Frühlingsküche wird.
Bärlauch gehört zur Familie der Amaryllis- und Lauchgewächse. Von Ende März bis Ende Mai hat der Waldknoblauch, wie er auch genannt wird, Hochsaison. Auch während der Blütezeit können die Blätter weiterverarbeitet werden, allerdings mit täglich abnehmendem Geschmack.

Egal ob im Garten oder auf der Fensterbank - Kräuter gehen immer. Welche spannenden Sorten es gibt und was man tun muss, damit sie nicht schon bald die Blätter hängen lassen, weiß Sabine Platz.

22.03.2024 | 03:03 min

So erkennen Sie Bärlauch

Bärlauch wächst in schattigen Laubwäldern auf feuchtem, nährstoffreichem Boden oder an baumbewachsenen Bächen. Um den Bärlauch zu erkennen, können Blätter zwischen Daumen und Zeigefinger vom Stielansatz nach oben abgestreift werden. Ist Knoblauchgeruch an den Fingern vorhanden, kann man von Bärlauch ausgehen.

Vorsichtsmaßnahmen

Vorsicht, giftig!

Leichtgläubig hingeschaut kann man die beiden Doppelgänger des Bärlauchs schnell übersehen: Maiglöckchen-Blätter sind giftig, Herbstzeitlosen-Blätter sogar hochgiftig. Beim Ernten in freier Natur sollten Sie unbedingt genau hinschauen, um eine Verwechslung zu verhindern.

Vorsichtsmaßnahme gegen Fuchsbandwurmbefall

Um einen möglichen Fuchsbandwurmbefall unschädlich zu machen, ist es ratsam, die Blätter beziehungsweise das Bund mit der Gebäckzange für wenige Sekunden in wallendes Kochwasser zu tauchen und danach sofort kalt abzubrausen. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ansonsten wird der Bärlauch hauptsächlich für kalte Zubereitungsarten empfohlen, was auch den Inhalts- und Vitalstoffen zugutekommt.
Sie können Bärlauch auch als Bund im Bioladen, auf Wochenmärkten, im Supermarkt oder beim Gemüsegärtner einkaufen. Der Bärlauch kann gut gewaschen und in ein feuchtes Küchentuch eingeschlagen ins Gemüsefach gelegt werden. Die Aufbewahrung in einem mit etwas Wasser gefüllten Glas, das ins Türfach des Kühlschranks gestellt wird, geht auch. In diesem Fall kommt er stehend in das Glas, das mit Folie überstülpt wird. So hält sich der Bärlauch circa drei bis fünf Tage frisch.

Zur Wirkung von Bärlauch

Der Hauptwirkstoff Allicin, eine schwefelhaltige Verbindung, ist im Bärlauch höher als beim verwandten Knoblauch und reinigt den gesamten Verdauungstrakt, wirkt vorbeugend gegen Gefäßverkalkungen und begünstigt die Eisenaufnahme. Der gesamten Wirkstoffkombination aus Vitamin C, Kalium, Kalzium und Eisen wird eine blutreinigende und blutdruckausgleichende sowie cholesterinsenkende Wirkung zugesprochen.

Tipp: Rezept mit Bärlauch-Pesto

Ein Pesto ist die ideale Möglichkeit der Verarbeitung. Veganer können anstelle von Parmesan fein geriebene Mandeln einsetzen. Ob für Suppen, Eintöpfe, Ragout, Saucen kalt oder warm - zum Schluss das Pesto einrühren und sofort verzehren. Das kulinarische Frühlingserwachen in Farbe und Geschmack ist damit garantiert.
Armin Roßmeier ist diätetisch geschulter Koch in den ZDF-Sendungen "Volle Kanne - Service täglich" und "ZDF-Fernsehgarten" sowie Dozent für das Lehramt im Nahrungsmittelgewerbe an der TU München.

Mehr zum Thema Ernährung

Mehr zum Thema Gesundheit