: Wie Ihr Garten auch im Sommer Wasser hat

von Christine Elsner
12.05.2023 | 19:05 Uhr
Der Klimawandel führt auch im heimischen Garten, in Städten und auf Äckern zu einem angespannten Wasserhaushalt. Wie man Wasser sparen und speichern kann.
Im Haushalt lässt sich Wasser sammeln, mit dem man beispielsweise die Pflanzen im Garten gießen kann.Quelle: dpa
Hitze und Trockenheit hierzulande machen deutlich, dass das verfügbare Regenwasser sowie das Frischwasser sparsamer genutzt werden muss.

Privaten Garten auf Trockenheit vorbereiten

Schon beim Anlegen eines Gartens kann man extremen Durststrecken vorbeugen:
  • Installation von Regentonnen an der Regenrinne. Selbst kleine Dachflächen sollten mit einer Ablaufrinne fürs Wasser versehen werden.
  • Einbau von Zisternen: Wenn sie ein Speichervolumen zwischen zwei und zehn Kubikmetern aufweisen, werden sie gefördert. Informationen zu Fördergeldern geben in der Regel die Stadtwerke.
  • Zisternen bis zu 50 Kubikmetern Fassungsvermögen und einer Höhe von drei Metern sind nicht genehmigungspflichtig.
Maßnahmen, die auch in einem bestehenden Garten möglich sind:
  • Ein günstiger Wasserspeicher sind alte Plastikflaschen. Den Flaschenboden abschneiden, die Flasche mit dem Flaschenhals in den Boden stecken - so gelangt das Wasser konstant und langsam an den Wurzelbereich der Pflanze.
  • Die oberste Bodenschicht mit einer Hacke auflockern, damit das Wasser aus der Gießkanne besser in den Boden einsickern kann.
  • Eine Mulchschicht schützt den Boden zusätzlich vor Austrocknung.
  • Glasierte Pflanzkübel trocknen im Vergleich zu Terrakottakübeln weniger schnell aus.
  • Tropfschläuche haben im Gegensatz zu Rasensprengern den Vorteil, dass das Wasser direkt an den Wurzelbereich geleitet wird und nicht oberflächlich verdunstet.
Im Haushalt fließen viele Liter Wasser einfach so weg. Doch auch diese kann man fürs Gießen von Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten verwenden:
  • In der Küche einfach das kalte, lauwarme Wasser mit einem Topf auffangen, bis das gewünschte heiße Wasser fließt.
  • Wasser zum Putzen von Gemüse oder der Kaffeetasse kann ebenfalls noch für Pflanzen auf Balkon, Terrasse oder im Vorgarten genutzt werden.

Gründächer als Möglichkeit in Städten

Durch die zunehmende Versiegelung heizen sich die Stadtzentren während der Trocken- und Hitzeperioden stark auf, es entstehen regelrechte Wärmeinseln. Experten sprechen vom Urban Heat Island Effect. Er beeinträchtigt das Wohlbefinden der Menschen.
Das Anlegen von Gründächern könnte die Städte fit für die Zukunft machen. Denn ein Klima-Gründach wirkt wie eine Klimaanlage. Allerdings müssen die Pflanzen stets mit Wasser versorgt werden. Hierzu eignet sich die Nutzung von Grauwasser, also fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser aus Bädern oder Waschmaschinen.

Durch die zunehmende Trockenheit brauchen Gärten aufwändige Pflege. Doch es gibt Pflanzen und Blumen, die auch ohne Gießen blühen und gedeihen – und nebenher wenig Arbeit machen.

02.06.2022 | 01:47 min

Für die Dachbegrünung gibt es Fördermittel

Die Dachbegrünung von privat oder gewerblich genutzten Immobilien ist im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) förderfähig. Zur Wahl stehen Zuschuss, Förderkredit und Steuerbonus. Voraussetzung ist, dass im Rahmen der Dachsanierung die technischen Mindestanforderungen für die Förderung erfüllt werden. Zudem muss die Dachbegrünung mindestens zehn Jahre erhalten und gepflegt werden.
Für Parkanlagen, Kübel und Verkehrsinseln bietet sich die sogenannte Extensivbegrünung an. Gewächse wie Moose, Gräser und Kräuter sind dafür geeignet. Sie kommen mit geringer Bewässerung aus.

Wasserschonende Bewirtschaftung der Äcker

Auch in der Landwirtschaft führt der Klimawandel bereits heute in manchen Regionen Deutschlands zu steigendem Wasserbedarf. In Kombination mit der öffentlichen Trinkwasserversorgung kann das zu einem angespannten Wasserhaushalt führen. Es besteht daher Handlungsbedarf.
Ziel der Maßnahmen muss sein, den Bedarf der öffentlichen Wasserversorgung angemessen zu berücksichtigen und deren Priorität zu garantieren, ohne dass es zu Einschränkungen in der landwirtschaftlichen Bewässerung kommen muss.
Wolf Merkel, Vorstand Ressort Wasser beim DVGW
Forschende des Deuschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) haben jetzt gemeinsam mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung eine Reihe von Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft erarbeitet. Dazu zählen:
  • die Optimierung der eingesetzten Bewässerungstechnik
  • der Anbau klimarobuster Nutzpflanzen (beispielsweise widerstandsfähige Gertensorten, die mit weniger Wasser auskommen)
  • Landwirte sollten sich zu einem Beregnungsverbund zusammenschließen, der die Bewässerung organisiert.
  • Die Wasserversorger sollten den Landwirten Daten zum Wasserhaushalt in ihrem Einzugsgebiet bereitstellen.
Christine Elsner ist Redakteurin in der ZDF-Umweltredaktion.

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