: Putin: Austausch von Nawalny war in Planung

17.03.2024 | 23:31 Uhr
Russlands Präsident Putin erklärt, er sei kurz vor dem Tod Nawalnys zu einem Gefangenenaustausch bereit gewesen. Der Tod des Oppositionsführers sei ein "trauriger Vorfall".

Der Sieger der russischen Wahl stand bereits im Voraus fest: Putin hat sich erneut in seinem Präsidentenamt bestätigen lassen. Einzelne Protestaktionen gab es vor allem im Ausland.

17.03.2024 | 03:04 min
Russlands Präsident Wladimir Putin bestätigte am Sonntag erstmals offiziell, dass der inzwischen verstorbene Kremlkritiker Alexej Nawalny ausgetauscht werden sollte. Putin sagte in einer Pressekonferenz wenige Stunden nach seiner Wiederwahl, ihm sei der Vorschlag unterbreitet worden, Nawalny im Rahmen eines Gefangenenaustausches freizulassen.

Es sei eine Tragödie, dass viele Wähler den Zusammenhang zwischen Putin und dem Krieg nicht verstünden, sagt Leonid Wolkow, langjähriger Weggefährte des Kreml-Kritikers Nawalny.

17.03.2024 | 04:33 min
Er habe zugestimmt, unter der Bedingung, dass der Oppositionspolitiker Russland verlasse und nicht zurückkehre. "Was Herrn Nawalny betrifft, ist er nicht mehr am Leben", wurde Putin zitiert. "Das ist ein trauriges Ereignis."
Leider ist nun einmal passiert, was passiert ist. Aber es passiert, dagegen kann man nichts tun, so ist das Leben.
Wladimir Putin, Russlands Präsident

Umstände von Nawalnys Tod bis heute nicht geklärt

Nawalny starb am 16. Februar unter ungeklärten Umständen in einer abgelegenen Strafkolonie in der Arktis. Die russischen Behörden gaben die Ursache für seinen Tod noch nicht offiziell bekannt.

Isolation, Schlaf nur mit Erlaubnis, Minusgrade – die Lagerhaft sei menschenunwürdig gewesen, sagt Nikolaos Gazeas, einer der Anwälte von Alexej Nawalny. Ob sie zu Nawalnys Tod führte, sei noch zu klären.

16.02.2024 | 03:25 min
Laut Behörden ist der 47-Jährige bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben. Seine Witwe Julia Nawalnaja geht davon aus, dass ihr Mann im Lager ermordet wurde.

Nawalny-Vertrauter nennt Putins Stellungnahme "zynisch"

Viele westliche Politiker machten Putin persönlich für den Tod Nawalnys verantwortlich, was der Kreml empört zurückwies. Nawalnys langjähriger Vertrauter Leonid Wolkow nannte Putins Stellungnahme einen Monat nach dem Tod des Kremlgegners "zynisch".
Putin, der Nawalnys Namen erstmals ausgesprochen hatte, habe seinen Gegner in Wahrheit getötet, um ihn nicht austauschen zu müssen, so Wolkow. Er bezeichnete Putin als eine "Blut saugende Wanze", die bald platzen werde.

Putin offen für Feuerpause während Olympia

Putin ist nach eigenen Angaben aufgeschlossen für Gespräche über eine Waffenruhe in der Ukraine während der Olympischen Spiele, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Dabei müssten aber die Interessen des russischen Militärs an der Front berücksichtigt werden.

ZDF-Korrespondent Armin Coerper über Putins Russland

16.03.2024 | 06:10 min
Die Olympischen Spiele sind vom 26. Juli bis zum 11. August in Paris. Wenn es Gespräche über einen möglichen Frieden mit der Ukraine geben sollte, müsste er überlegen, mit wem er das besprechen könnte, sagte Putin. Er ließ durchblicken, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dafür nicht in Frage komme.

Putin: Kein Interesse an Weltkrieg

Der russische Präsident zeichnete die Spannungen zwischen Russland und dem Westen, allen voran die Nato, in einem düsteren Licht, schreibt die Nachrichtenagentur dpa. Ein umfassender Konflikt mit der Nato sei nicht auszuschließen, und in diesem Fall wäre die Welt nur einen Schritt von einem Dritten Weltkrieg entfernt, erklärte Putin.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass irgendjemand daran interessiert ist.
Wladimir Putin, Russlands Präsident
Nach Putins Worten sind in der Ukraine bereits zahlreiche Soldaten aus den Mitgliedsstaaten der Nato im Einsatz. Man habe bereits Französisch und Englisch vernommen. "Das ist nichts Gutes, vor allem für sie, denn sie sterben dort in großer Zahl", sagte Putin - ohne diese Behauptung zu belegen.
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Quelle: dpa, Reuters, AFP

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