: Prachtstauden: Die Garten-Stars des Sommers

von Elmar Mai
22.07.2023 | 16:21 Uhr
Der Juli ist dank der Prachtstauden der Monat mit der üppigsten Blütenpracht im Jahr. Sonnenhut, Phlox oder Taglilien blühen jetzt um die Wette und überbieten sich mit Farben.

Der 4.000 Quadratmeter große Garten von Michael Bongers aus Uedem am Niederrhein ist ein regelrechtes Staudenparadies.

12.07.2023 | 05:32 min
Stauden sind das unverzichtbare Gerüst in jedem Blumenbeet. Sie können einen bei richtiger Pflege und dem richtigen Standort ein Leben lang begleiten. Aber Stauden haben sehr unterschiedliche Blütezeiten, die man kennen muss, um ganzjährig einen attraktiven Garten zu haben.
Gärtner kennen nicht vier, sondern sieben Jahreszeiten, die von sieben aufeinander folgenden Blühabfolgen typischer Stauden geprägt sind, angefangen von Schneeglöckchen im Februar bis hin zu Gräsern im Spätherbst.

Platzbedarf von Stauden im Beet berücksichtigen

Auch der Platzbedarf ist sehr unterschiedlich, den es zu berücksichtigen gilt. Bei der Anlage eines Staudenbeetes setzt man die großwüchsigen Arten grundsätzlich mehr nach hinten und staffelt die kleineren nach vorne. Um Harmonie und Konstanz des Gesamtbildes zu erreichen, ist es wichtig, die einzelnen Arten nach Blütenfarben und Blühzeitpunkten zu arrangieren.
Die meisten Staudenbeete werden sonnig angelegt. Die Überlegungen hier gelten aber auch für etwas schattigere Bereiche, dann natürlich mit entsprechenden Arten.

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Prachtstauden brauchen für Blüten erst viele Blätter

Bei Prachtstauden handelt es sich um hochwüchsige und üppige Arten, die entsprechend viel Vorlauf brauchen, um in Blühlaune zu verfallen. Sie treiben im Frühjahr aus und müssen erst entsprechende Blattmasse produzieren, um im Sommer so viele Blüten zu bilden. In dieser Zeit benötigen sie immer mal wieder etwas Dünger und natürlich ausreichend Wasser.
Nicht in allen Regionen Deutschlands wachsen alle Stauden gleich gut. Da ist der Rat einer örtlichen Gärtnerei hilfreich, denn Kleinklima und vor allem die Bodeneigenschaften schwanken sehr. Wie bei vielen anderen Pflanzen gilt auch hier das Motto "die Sorte macht das Glück". Beim Phlox beispielsweise gibt es Sorten, die stark von Mehltau befallen werden, andere sind dagegen weitgehend immun.

Auf die Sorte und den Standort kommt es an

Sorteneigenschaften gelten nicht nur für Krankheiten, sondern auch für Blühfreude und Wuchskraft. Bei Taglilien etwa gibt es regelrechte Mickerlinge, andererseits wahre Blühwunder. Das ist beim Kauf leider nicht immer offensichtlich, da ist der Rat eines erfahrenen Fachmannes oder der Kontakt zur Gesellschaft der Staudenfreunde hilfreich.
Auch unter dem Begriff Staudensichtung kann man viele hilfreiche Informationen finden. Die richtige Sorte am richtigen Platz spart viel Ärger und Arbeit.

Sommerphlox

Quelle: Imago / Manfred Ruckszio
Die Sorten unterscheiden sich rein äußerlich in der Farbe: von allen Blau- oder Violett-Tönen über rosa, rötlich oder weiß - mal einfarbig, mal zweifarbig. Es gibt Unterschiede im Duft - von gar nicht duftend über unangenehm riechend bis sehr gut duftend. Dann gibt es sogenannte versteckte Eigenschaften, die sich in Wüchsigkeit, Blühfreudigkeit und -dauer, dem Blütezeitpunkt, der Krankheitsanfälligkeit oder der Schädlingstoleranz äußern. In der Pflege ist zu beachten, Abgeblühtes schnellstmöglich zu entfernen. Denn Phlox hat die unangenehme Eigenschaft, dass die winzigen Samen leicht keimen und oft die Mutterpflanze in puncto Wüchsigkeit übertreffen. Tipp: Um die Blütendauer zu verlängern, sollte man im Mai bei halbhohen Trieben jeden zweiten um die Hälfte einkürzen. Dann blühen die intakten Triebe zuerst, die andere Hälfte regeneriert sich und blüht zeitlich versetzt.

Sonnenhut (Echinacea)

Quelle: Imago / Blickwinkel
Im Gegensatz zu Phlox ist der Sonnengut regelrecht steif. Es sind große Einzelblüten, mittlerweile in verschiedenen Farben von weiß über gelb bis intensiv dunkelpink. Sie bilden Korbblüten; ähnlich kleinen Sonnenblumen mit einer großen braunen Mitte, die Schmetterlinge und Bienen magisch anziehen. Die Staude ist ein Meister im Überleben von sandigen Böden und trockener Sommerhitze. Sie mag keine Staunässe.

Astern

Quelle: Imago / Blickwinkel
Astern kommen recht spät zur Geltung und bringen das reine Blau ins Staudenbeet. Auch hier ist die Sortenvielfalt enorm, zumal es sehr viele verschiedene Arten gibt, die vom zeitigen Frühjahr an blühen. Die hoch- bis spätsommerlichen Prachtstauden laufen zur Hochform auf, wenn Phlox und Echinacea zu schwächeln beginnen. Sie sind robust und stellen an den Boden wenige Ansprüche. Besonders hohe Formen brauchen eine Stütze, einen Staudenring oder einen Stock zum Anbinden. Tipp: Um die Blütezeit zu verschieben und die Gesamtblütezeit zu verlängern, hilft es, Ende Mai einige Blütenstängel deutlich einzukürzen.

Kein Staudengarten ohne Phlox

Ein Sommergarten ohne Phlox ist kaum vorstellbar. Diese Gattung liefert viele wertvolle Gartenstauden mit ganz unterschiedlichen Blühzeitpunkten und Wuchsformen. Besonders spektakulär ist im Hochsommer Phlox paniculata, zu Deutsch Sommerphlox oder Flammenblume.
Von ihm gibt es ein großes Farbenspektrum und Wuchshöhen von 50 cm bis über einen Meter in mehreren hundert Sorten, allerdings hat sich nur ein kleiner Teil davon bewährt. Wichtigste Pflege im Sommer ist es, Verblühtes schnellstens auszuschneiden, denn ungewollte Sämlinge verdrängen gerne die Edelsorten.

Taglilien: Freude für Augen und den Gaumen

Taglilien gibt es ebenfalls in einer großen Sortenvielfalt mit vielen Blütenfarben und Wuchsgrößen. Auch hier lohnt ein Blick auf die Texte renommierter Staudenbetriebe im Internet. Taglilien haben ihren Namen von der Eigenart, dass jede Blüte nur einen Tag geöffnet ist, es aber reichlich neue Knospen gibt.
Bei Taglilien ist jede Blüte nur einen Tag geöffnet.Quelle: Imago/Shotshop
Die Blüten sind der Taglilie sind essbar, da es kein Liliengewächs ist. Tipp: Die Blüten gegen Abend ernten und als würzige Beilage in den Salat oder zu Fleisch geben, denn am kommenden Morgen wären sie ohnehin weg.
Wichtig: Echte Lilien sind giftige Pflanzen, der Verzehr kann bei Kleinkindern, Hunden und Katzen sogar zum Tod führen.

Korbblüter: Schön und robust

Augenschmaus und Insektenmagnet gleichermaßen sind viele Korbblüter, allen voran Echinacea, Sonnenhut oder Mädchenauge. Auch das sind robuste Stauden, die jetzt im Garten punkten und kaum Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen haben. Als typische Steppenpflanzen können ihnen Hitze und Trockenheit wenig anhaben.

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