: So bleibt die Wohnung auch im Winter grün

von Sarah Hufnagel
07.01.2024 | 08:36 Uhr
Draußen grau, drinnen grün: Zimmerpflanzen machen die kalte Jahreszeit etwas erträglicher. Warum sie im Winter aber oft besondere Pflege und Zuneigung brauchen.

Eine Monstera liegt besonders im Trend, Kaketeen sind vor allem für sonnige Standorte sinnvoll. Welche Zimmerpflanzen pflegeleicht sind, erklärt Gartenexpertin Anja Koenzen.

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Wenn der Winter hereinbricht, wird es für uns Menschen draußen meist sehr ungemütlich: Die Temperaturen fallen und Wind, Regen oder sogar Schnee treiben uns spätestens, wenn wir die eigenen Zehen nicht mehr spüren können, wieder in die heizungswarme Wohnung.
Man könnte meinen, dass es unsere Zimmerpflanzen da eigentlich recht gut haben: Sie verbringen den ganzen Winter im Warmen, werden regelmäßig gegossen und bleiben von kaltem Niederschlag verschont.

Es grünt in unseren Wohnzimmern. Zimmerpflanzen sind beliebt. Monstera und Co. haben sich zur Massenware entwickelt - mit Folgen für Mensch und Umwelt in den Produktionsländern.

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Wenn die geliebte Monstera im Januar dann doch mal die Blätter hängen lässt oder das Alpenveilchen plötzlich all seine Blüten abwirft, sind viele Pflanzenbesitzer zunächst unsicher. Dabei kann die richtige Winterpflege auch Monstera oder Alpenveilchen retten.
Alpenveilchen brauchen vor allem, wenn sie blühen, viel Licht für die Photosynthese.Quelle: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa

Lichtblicke für Zimmerpflanzen

Mit 305 Stunden Sonnenschein war der Juni in Deutschland der sonnigste Monat des vergangenen Jahres. Der Januar hingegen war auch für Pflanzen ein echter Lichtentzug: Nur 35 Stunden schien in diesem Monat die Sonne.
Licht ist für Pflanzen aber lebensnotwendig: Nur mithilfe von Sonnenlicht können sie Photosynthese betreiben und sich so mit Energie versorgen. Die wird auch besonders dann benötigt, wenn die Pflanze - so wie das Alpenveilchen - gerade blüht.

Zimmerpflanzen ins richtige Licht rücken

Im Winter gilt also: Pflanzen sollten möglichst ans Licht gerückt werden. Auch solche, die im Sommer gut im Schatten ausgekommen sind, können in der kalten Jahreszeit an einen helleren Platz gesetzt werden.
Die Pflanzenärztin Dr. Tina Balke, Doktorin der Landbau- und Landwirtschaftswissenschaft, rät jedoch: Die Standortveränderung sollte nicht zu drastisch sein, denn auch im Winter können Pflanzen durch direkte Sonneneinstrahlung Verbrennungen davontragen. Wer aber Blätter regelmäßig vom Staub befreit, hilft seiner Zimmerpflanze zusätzlich dabei, etwas mehr Wintersonne abzubekommen.

Pflanzen lieber nicht auf die Fensterbank über der Heizung

Unter der Fensterbank lauert oft die nächste Gefahr für ein gesundes Pflanzenleben: die Heizung. Vor allem nicht-tropische Pflanzenarten gehen im Winter in eine Ruhepause. Sie fahren ihren Stoffwechsel herunter, sobald sie mit weniger Licht versorgt werden und passen sich damit dem natürlichen Lauf der Jahreszeiten an.
Der Winter ist für Zimmerpflanzen eine stressreiche Zeit, weil Schädlinge durch die warme, trockene Heizungsluft leichtes Spiel haben.
Dr. Tina Balke, Die Pflanzenärztin
Warme Temperaturen aktivieren den Pflanzenstoffwechsel hingegen wieder. Das Gewächs kommt aus dem Gleichgewicht und wird zum leichterten Ziel für Schädlinge und Krankheiten. Der richtige Standort für Zimmerefeu oder Geldbaum ist deshalb nicht nur hell, sondern auch kühl. Besonders gut geeignet sind weniger stark geheizte Räume wie Flure oder helle Kellerräume.

Experte Elmar Mai erklärt die Vorteile.

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Sollte man Zimmerpflanzen im Winter besprühen?

Tropische Pflanzen - wie die Monstera oder Korbmaranten - vertragen oft etwas mehr Wärme. Ihnen setzt jedoch besonders die trockene Luft zu, die durch das Heizen entsteht. Auch ein trockenes Raumklima schwächt die Pflanzen und begünstigt einen Schädlingsbefall.
Ein feuchteres Klima kann beispielsweise durch das regelmäßige Besprühen der Pflanzen mit kalkarmem Wasser oder einen Standort im Badezimmer geschaffen werden. Außerdem kann es helfen, Pflanzen nicht einzeln, sondern in Gruppen in der Wohnung zu platzieren.
Wie wir Menschen vertragen auch Zimmerpflanzen plötzliche Temperaturwechsel durch Zugluft nicht besonders gut. Wenn gelüftet wird, sollten alle Pflanzen in direkter Nähe zum geöffneten Fenster vorübergehend umgesetzt werden.

Ob Palmen oder Orchideen – exotische Zimmerpflanzen liegen im Trend. Doch was grün aussieht, ist oft wenig nachhaltig. Aber es gibt Menschen, die für mehr Umweltschutz bei Pflanzen kämpfen.

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Wie oft sollte man Zimmerpflanzen im Winter gießen?

Ist die Pflanze erst einmal in ihrer Winter-Ruhephase angelangt, benötigt sie weniger Wasser. Gegossen werden sollte sie dann nur, wenn das Substrat auch an der Oberfläche trocken ist. Aber Achtung: Das gilt nur für solche Pflanzen, die im Winter einen kühleren Platz bekommen. Steht die Pflanze auch in der kalten Jahreszeit im warmen, beheizten Wohnzimmer, sollte nicht weniger gegossen werden, um eine Austrocknung zu vermeiden.

Kann man Zimmerpflanzen auch im Winter düngen?

Das Düngen hingegen kann von November bis März reduziert werden. Hier ist allerdings zu beachten:
Ganz wichtig ist, dass man das Düngen in den Sommermonaten nicht vergisst.
Dr. Tina Balke, Die Pflanzenärztin
Aber auch bei bester Pflege lässt sich ein Schädlingsbefall im Winter nicht immer vermeiden. Damit der Befall aber so früh wie möglich erkannt wird, sollten alle Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge wie Wollläuse, Trauermücken oder Spinnmilben kontrolliert werden, damit der Winter gut überstanden werden kann.

Schädlinge bei Pflanzen

Wollläuse

Quelle: imago
Wollläuse sind sehr einfach erkennbar, denn sie haben eine auffällige weiße Wachsschicht, manche Arten der Wollläuse bilden zusätzlich auch mehr oder weniger stark ausgeprägte weiße Fäden am Körper aus. Nicht nur durch das Saugen an den Blättern, um an den nährstoffreichen Pflanzensaft zu gelangen, schwächen sie die Hortensien, sondern zudem sondern sie sogenannten Honigtau ab auf den Blättern ab. Auf diesem entwickeln sich leicht verschiedene Rußtaupilze, die die Blätter weiter schädigen, so dass sie weniger gut Photosynthese leisten können.

Natürliche Gegenspieler von Wollläusen sind Nützlinge wie die Larven der Florfliegen. Wollläuse lassen sich bei einem leichteren Befall abbürsten bzw. betroffene Stellen abschneiden und entfernen. Dies muss so oft wiederholt werden, bis keine jungen Wollläuse aus Eiern mehr nachschlüpfen.

Auch mit diesen Hausmitteln können Wollläuse bekämpft werden:

  • Schmierseife aufgelöst in Wasser greift die Wachsschicht der Wollläuse an.
  • Brennspiritus-Wasser-Gemisch (10 Milliliter Spiritus auf einen Liter Wasser) über die Läuse sprühen. Der darin enthaltene Spiritus greift ebenfalls die Wachsschicht der Wollläuse an, dringt in die Körper ein und schädigt die Tiere nachhaltig.
  • Jauchen und Pflanzenauszüge wie zum Beispiel Brennnesselauszüge, die man über die Pflanzen sprüht. Hierfür 200 Gramm Brennnesselblätter zerkleinern, in einen Liter Wasser geben und einen Tag lang ziehen lassen.

Spinnmilben

Spinnmilben sind winzig kleine Krabbeltiere, die durch das Saugen an den Blättern auf der Oberfläche kleine, silbrig wirkende Punkte hinterlassen. Auf den Blattunterseiten entwickeln sie feine Gespinste. Spinnmilben treten im Garten vor allem dann an Hortensien auf, wenn die Pflanzen tendenziell trocken und sonnig stehen.

Oft reicht als Maßnahme aus, die Pflanzen kräftig mit Wasser abzuduschen. Bei Zimmerhortensien kann der Befall mit den Tieren hartnäckiger sein - hier kann man zu Rapsölmitteln aus dem Handel greifen. Der Ölfilm dieser Mittel verstopft die feinen Atemöffnungen der Tiere und unterbindet auch bei den bereits gelegten Eiern den Gasaustausch durch die Eimembran. Doch am besten wendet man diese Mittel bei der Hortensie erst einmal vorsichtig an ein, zwei Blättern an, um zu schauen, wie gut die Blätter diese Ölbehandlung vertragen.

Letzte Hilfe: Neem-haltiges Produkt

Hilft alles bei der Bekämpfung von Wollläusen oder Spinnmilben nicht ausreichend, kann auch ein Neem-haltiges Pflanzenschutzpräparat aus dem Handel ausgebracht werden. Dieses wird systemisch von der Pflanze aufgenommen und dringt über das Saugen an den Blättern in die Schädlinge ein. Somit ist es zwar nicht bienengefährdend, kann aber sehr wohl andere Tiere wie beispielsweise Schmetterlingsraupen, die an den Blättern fressen, vernichten.

Wühlmäuse

Eine echte Bedrohung für Hortensien können Wühlmäuse im Garten sein. Vor allem Rispenhortensien müssen vor Wurzelfraß geschützt werden. Gibt es Wühlmäuse, sollte am besten beim Einpflanzen der Wurzelballen mit feinmaschigem Kaninchen-bzw. Mäusedraht geschützt werden.

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