: Gaza-Hafen für humanitäre Hilfe braucht Zeit
09.03.2024 | 07:48 Uhr
Der von der US-Regierung geplante Bau einer Landungsbrücke für Hilfslieferungen in den Gazastreifen dürfte dauern. Deutschland will sich wohl an den Hilfsgütern beteiligen.Laut US-Regierung kann der Hafen für Gaza in rund zwei Monaten 24 Stunden am Tag genutzt werden. Ab dann können bis zu zwei Millionen Mahlzeiten am Tag geliefert werden.
09.03.2024 | 00:18 minDie von den USA geplante Einrichtung eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen stößt international auf Zustimmung, braucht aber für ihre Umsetzung noch Zeit. Wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, sagte, rechne man damit, dass es etwa 60 Tage dauern werde, bis der temporäre Hafen voll einsatzfähig sei.
USA: Hilfsgüter aus der Luft gehen weiter
Ryder betonte, in der Zwischenzeit bemühten sich die USA um eine signifikante Ausweitung von Lieferungen auf dem Landweg, da dies die effektivste Weise sei, um Hilfen in das Krisengebiet zu bringen. Auch die Abwürfe von Hilfsgütern aus der Luft gingen weiter.
Der Gazastreifen am Rande einer Hungersnot: Schon dieses Wochenende sollen Schiffe mit Medikamenten und Lebensmitteln von Zypern starten. Deutschland wird sich daran beteiligen.
09.03.2024 | 01:29 minNach mehr als fünf Monaten Krieg, den Israel gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen führt, hatte die US-Regierung am Donnerstag angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza einen temporären Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen.
UN-Vertreter warnen vor Hungertod Tausender Zivilisten
Die humanitäre Lage der Menschen in Gaza spitzt sich seit Wochen dramatisch zu. UN-Vertreter hatten zuletzt vor dem Hungertod Tausender Zivilisten im Gazastreifen gewarnt.
Unabhängig von der Vorbereitung einer provisorischen Hafenanlage an der Küste des Gazastreifens arbeitet die internationale Gemeinschaft an der Etablierung eines Seekorridors, über den Hilfsgüter von Zypern ausgehend Gaza-nahe Häfen in Ägypten oder Israel erreichen sollen.
"Wir stehen jetzt kurz vor der Eröffnung des Korridors - hoffentlich diesen Samstag, diesen Sonntag", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) am Freitag bei einem Treffen mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis. Deutschland beteiligt sich an dem Seekorridor.
Es muss mehr Hilfe nach Gaza gelangen.
Deshalb befürworte Deutschland einen maritimen humanitären Korridor von Zypern nach Gaza. "Diese Unterstützung wird dringend gebraucht", so Olaf Scholz (SPD).
Habeck: Deutsche Beteiligung an Seekorridor kein Strategiewandel
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat mögliche Vermutungen zurückgewiesen, dass die deutsche Beteiligung an dem geplanten Seekorridor für Hilflieferungen einen Wandel im Umgang mit Israel darstellt. "Das ist aus meiner Sicht gar kein Schwenk", sagte er. Die Bundesregierung habe "immer versucht, humanitäre Hilfe zu ermöglichen".
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Quelle: dpa