: Kämpfe in Gaza: Netanjahu skizziert Zukunft

26.12.2023 | 19:56 Uhr
Die Kämpfe in Gaza gehen unvermindert weiter. Doch wie könnte die Zukunft in dem Gebiet aussehen? Dazu hat sich Israels Regierungschef Netanjahu in einem Gastbeitrag geäußert.

Die Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wird immer auswegloser. Laut Vereinten Nationen gibt es dort keinen sicheren Ort mehr.

26.12.2023 | 01:33 min
Während die israelische Armee ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen nach dem Großangriff der Hamas fortsetzt, hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sich zu möglichen Entwicklungen in Gaza geäußert.
"Die Hamas muss zerstört werden", schrieb er in einem am Montag im "Wall Street Journal" veröffentlichten Gastbeitrag.
Gaza muss demilitarisiert werden, und die palästinensische Gesellschaft muss deradikalisiert werden.
Benjamin Netanjahu im "Wall Street Journal"

Nach Ablehnung der ägyptischen Friedensinitiative gehen die israelischen Luftangriffe und der Häuserkampf im Gazastreifen weiter. Die humanitäre Lage spitzt sich derweil zu.

26.12.2023 | 00:20 min

Gaza: Demilitarisierung und Zerstörung der Hamas

Dies seien die "drei Vorbedingungen für einen Frieden zwischen Israel und seinen palästinensischen Nachbarn in Gaza". Der Gazastreifen müsse demilitarisiert werden, um sicherzustellen, dass von dort aus nie wieder Angriffe gegen Israel verübt würden, schrieb Netanjahu weiter. So müsse eine "temporäre Sicherheitszone" an der Grenze zu dem Palästinensergebiet geschaffen werden.
Nötig sei außerdem ein "Inspektionsmechanismus" an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Damit solle ein Schmuggel von Waffen in das Gebiet verhindert werden.

Israels Kabinett berät über ein Vorschlag Ägyptens, den Krieg in Gaza schrittweise zu beenden. Laut Ministerpräsident Netanjahu müsse die Hamas aber zuvor zerschlagen werden.

25.12.2023 | 00:26 min

Absage an Palästinensische Autonomiebehörde

Der Palästinensischen Autonomiebehörde die Verantwortung für den Gazastreifen zu übertragen, lehnte der Regierungschef ab. Die Autonomiebehörde werde niemals den Gazastreifen demilitarisieren, sie finanziere und verherrliche Terrorismus im Westjordanland und erziehe Kinder mit dem Ziel, Israel zu zerstören, schrieb Netanjahu.
In absehbarer Zukunft wird Israel eine vorrangige Sicherheitsverantwortung für Gaza behalten müssen.
Benjamin Netanjahu im "Wall Street Journal"

Laut Ministerpräsident Netanjahu sind die USA und Israel uneins über die Zukunft Gazas. Netanjahu ist dagegen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde die Kontrolle übernimmt.

12.12.2023 | 01:33 min

Einsatz von Kampfflugzeugen und Bodentruppen

Derweil hätten dutzende Kampfflugzeuge im Verbund mit Bodentruppen erneut mehr als 100 Ziele in Gaza angegriffen, wie die Armee am Dienstagmorgen mitteilte. Es seien unter anderem Tunnelschächte der islamistischen Hamas und Militäranlagen attackiert worden.
In der Nacht sei eine Terrorzelle in Dschabalia ausgeschaltet worden, die versucht habe, Sprengstoff nahe eines israelischen Panzers zu platzieren. Die Truppen hätten die Terroristen bekämpft. Ein Kampfflugzeug habe sie dann getötet. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
ZDFheute Infografik
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Auch in der südlichen Stadt Chan Junis seien am Vortag Hamas-Terroristen getötet worden, teilte die Armee weiter mit. Benjamin Netanjahu hatte am Montag bei einem Truppenbesuch in dem abgeriegelten Küstenstreifen erklärt, Israel werde "den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen". Netanjahu sprach von einem langen Kampf, dessen Ende nicht kurz bevorstehe.

Terroranschläge am 7. Oktober

Auslöser des Kriegs war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza mit mehr als 1.200 Opfern. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 20.600 Menschen getötet wurden.
Quelle: dpa, AFP

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