: Borrell: "Blutbad" in Gaza stoppen

08.06.2024 | 21:33 Uhr
Nach dem israelischen Militäreinsatz zur Befreiung von vier Geiseln spricht Josep Borrell von einem "Blutbad". Der EU-Außenbeauftragte fordert ein Ende des Blutvergießens.
Nach der Militäroperation zur Befreiung von israelischen Geiseln gibt es im Flüchtlingslager Nuseirat Zerstörung und Verletzte.Quelle: Jehad Alshrafi/AP/dpa
EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat die Befreiung der israelischen Geiseln bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen begrüßt, sich aber gleichzeitig entsetzt gezeigt - angesichts der Berichte über ein "Massaker an Zivilisten".

Freude bei den vier israelischen Geiseln, wieder bei ihren Familien. Das glückliche Ende von acht Monaten Gefangenschaft. Tausende fordern erneut die Freilassung aller Geiseln.

08.06.2024 | 02:35 min

Borrell: "Berichte über Massaker entsetzlich"

"Die Berichte aus Gaza über ein weiteres Massaker an Zivilisten sind entsetzlich," schreibt Borrell auf der Social-Media-Plattform X.
Das Blutbad muss sofort beendet werden.
Josep Borrell, auf der Plattform X
Zur Befreiung der Geiseln erklärte er: "Wir teilen die Erleichterung ihrer Familien und fordern die Freilassung aller verbleibenden Geiseln."

Borrell befürwortet Pläne zu Waffenstillstand

Israels Militär hatte am Samstag im Zentrum des Gazastreifens vier aus Israel entführte Menschen befreit. Bei Einsätzen in der Gegend kamen nach Angaben einer von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörde mindestens 210 Palästinenser ums Leben. Zudem soll es rund 400 Verletzte gegeben haben. Die ebenfalls von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sowie medizinische Kreise im Gazastreifen hatten zuvor von 55 Toten gesprochen.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari wiederum sprach am Abend von weniger als 100 Todesopfern. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Borrell befürwortete weiter von US-Präsident Joe Biden vorgelegte Pläne für ein Ende des Gaza-Krieges. Die Pläne seien der Weg zu einem dauerhaften Waffenstillstand und zur Beendigung des Tötens. Weder Israel noch die Hamas haben dem Plan bisher offiziell zugestimmt oder ihn zurückgewiesen.
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Quelle: dpa

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