: Scholz und Netanjahu: Flächenbrand verhindern

14.10.2023 | 19:15 Uhr
Bundeskanzler Scholz und Israels Ministerpräsident Netanjahu sind sich einig: Ein Eingreifen der Hisbollah-Miliz in den Konflikt im Nahen Osten soll vermieden werden.
"Volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel": Bundeskanzler Scholz (Archivbild).Quelle: dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben angesichts der Gewalt im Nahen Osten das gemeinsame Ziel bekräftigt, einen "regionalen Flächenbrand" zu verhindern.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit teilte am Samstag mit, dass Scholz dazu mit Netanjahu telefoniert habe. Dabei seien sich beide auch einig gewesen, dass ein Eingreifen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in den Konflikt vermieden werden müsse.
Scholz erneuerte außerdem die "volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel". Deutschland stehe "unverbrüchlich an der Seite Israels".

Bei einem Besuch in Israel hat Außenministerin Baerbock Israel deutsche Solidarität zugesichert.

14.10.2023 | 02:15 min

Netanjahu: Hamas "konterkariert" Bemühungen zum Schutz von Zivilisten

Scholz habe Netanjahu in diesem Zusammenhang über seine "diplomatischen Kontakte" der vergangenen Tage informiert, hieß es weiter. Der Bundeskanzler hatte mit den Staatschefs von Ägypten, Katar und der Türkei gesprochen. Am Dienstag ist er mit dem König von Jordanien, Abdullah II., in Berlin verabredet.
Netanjahu wiederum unterrichtete demnach Scholz über die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. Diese würden jedoch "von der Hamas konterkariert". Beide seien sich "über die Bedeutung dieser Frage einig" gewesen.

Nahost-Experte Yaron: Hamas hat auf beiden Seiten Interesse an zivilen Opfern.

13.10.2023 | 13:38 min

Internationale Sorge wächst

International wächst die Sorge, dass sich der Konflikt zu einem Flächenbrand entwickelt. Viele Beobachter blicken dabei auf die Hisbollah im Südlibanon, die mit der Hamas verbündet ist und bereits 2006 in einen Krieg mit Israel verwickelt war. Die Organisation gilt als treuer Verbündeter des Irans.
Seit dem vergangenen Wochenende kam es an der israelisch-libanesischen Grenze zu mehreren Gefechten mit Toten auf beiden Seiten.

Im Libanon sei eine Anspannung zu spüren, so ZDF-Korrespondentin Atai. Im Grenzgebiet habe es bereits kleinere Gefechte zwischen der libanesischen Hisbollah und Israel gegeben.

13.10.2023 | 02:25 min

Rund 150 Menschen als Geiseln in Gazastreifen verschleppt

Die radikalislamische Hamas hatte Israel vor einer Woche mit tausenden Raketen und hunderten Kämpfern angegriffen. Sie richteten in vielen Orten in Israel ein Blutbad an und töteten insgesamt mehr als 1.300 Menschen in Israel. Etwa 150 Menschen wurden als Geiseln in den palästinensischen Gazastreifen verschleppt.

Nördlicher Gazastreifen: Dem Evakuierungsaufruf Israels folgten bereits Zehntausende.

14.10.2023 | 01:44 min
Den Gazastreifen bombardiert Israel seither ununterbrochen und droht mit einer baldigen Bodenoffensive, um die Hamas komplett zu zerstören. Im Gazastreifen wurden bisher mehr als 2.200 Menschen getötet. Zehntausende Palästinenser sind auf der Flucht.
ZDFheute Infografik
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Quelle: AFP, dpa

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